Fachbegriffe kurz erklärt

  • Alveolen

Die kleinsten bläschenartigen Unterkammern der Lunge. Dort findet der Übergang von Sauerstoff (O2) aus der Atemluft ins Blut und die Abgabe von Kohlendioxid (CO2) aus dem Blut in die Ausatmungsluft statt. Beim Frühgeborenen sind die Lungenbläschen noch nicht ausgereift. Das erschwert den Gasaustausch. Siehe auch Surfacant.

  • Aminosäuren

Kleinste Bausteine von Eiweiß. Bestimmte essentielle Aminosäuren müssen dem Körper unbedingt in ausreichender Menge mit der Nahrung zugeführt werden, da sie der menschliche Organismus nicht selbst herstellen kann.

  • Anämie

Auch als Blutarmut bezeichneter Mangel an roten Blutkörperchen. Tritt bei Frühgeborenen häufig auf, weil das unreife Knochenmark noch nicht in ausreichendem Maß rote Blutkörperchen produzieren kann. Durch Bluttransfusionen wird in der Klinik dieser Mangel ausgeglichen. Nach der Entlassung werden häufig Eisenpräparate verordnet, um die Neubildung roter Blutkörperchen zu unterstützen.

  • Anurie

Schwere Störung der Niere, bei der (vorübergehend) kein Urin produziert wird.

  • Apgar-Test

Von der australischen Kinderärztin Virginia Apgar entwickeltes Schema zur Beurteilung des Gesundheitszustands von Neugeborenen. Der Apgar-Test wird weltweit eingesetzt und gilt als allgemein verbindlicher Maßstab.

  • Apnoe

Atempause

  • Asphyxie

Akuter Sauerstoffmangel und hoher Kohlendioxidgehalt im Blut.

  • Aspiration

Einatmen von flüssigen oder festen Stoffen in die Lunge. In der Medizin wird auch das Absaugen von Luft oder Flüssigkeiten aus Körperhöhlen als Aspiration bezeichnet.

  • Atelektase

Begrenzter Bezirk der Lunge, der nicht entfaltet oder zusammengefallen ist.

  • Atemnotsyndrom

Sammelbezeichnung für alle Erscheinungen, die die Atmung beim Frühgeborenen erschweren und Sauerstoffmangel hervorrufen. Siehe auch Hyalines Membransyndrom.

  • Azidose

Anormal hoher Säurewert im Blut. Tritt vor allem dann auf, wenn die Abgabe von Kohlendioxid oder die Aufnahme von Sauerstoff über die Lunge gestört ist.

  • Beatmungslunge

Siehe Bronchopulmonale Dysplasie.

  • Bilirubin

Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs (Haemoglobin) mit gelbroter Farbe. Verursacht die Verfärbung der Haut bei der Neugeborenen-Gelbsucht. Bei vielen Frühgeborenen und auch bei manchen termingerechten Kindern ist ein bestimmtes Enzym nicht in ausreichendem Maß vorhanden, das zum Abbau des Bilirubins notwendig ist. Es kommt dann zu einer nicht ansteckenden Gelbsucht. Phototherapie kann den Bilirubinspiegel im Blut senken.

  • Blutaustauschtransfusion

Behandlungsmethode bei einer schweren Blutgruppenunverträglichkeit. Dabei werden dem Baby kleine Portionen Blut abgenommen und sofort durch Spenderblut ersetzt. Auf diese Weise wird das Blut des Kindes innerhalb von drei bis vier Stunden etwa dreimal ausgetauscht (z. B. Rhesusfaktor).

  • Blutbild

Laboruntersuchung, bei der die einzelnen Bestandteile des Blutes untersucht werden. Menge und Verhältnis von roten und weißen Blutkörperchen sowie Blutplättchen werden bestimmt.

  • Blutgasanalyse

Untersuchung des Blutes auf die Gasspannung von Sauerstoff (O2) und Kohlendioxid (CO2). Beim Frühgeborenen kommt es darauf an, diese Werte innerhalb eines engen Rahmens konstant zu halten, um Schädigungen zu vermeiden. Die Blutgasanalyse wird ergänzt durch die laufende Überwachung von Sauerstoff- und Kohlendioxidspannung.

  • Bradykardie

Zeitweises Absinken des Herzschlages beim Frühgeborenen unter 120 pro Minute. Kann die Folge einer Apnoe sein. Normalerweise liegt der Puls eines Frühgeborenen zwischen 120 und 160 pro Minute.

  • Bronchopulmonale Dysplasie

Lungengewebsveränderung bei Frühchen in Folge von Unreife, Sauerstoffwirkung, Beatmungsdruck und Infektion. Bedingt unter Umständen eine länger andauernde Beatmung und/oder Sauerstoffzufuhr.

  • Cerebralparese (CP)

Lähmung, Spastik nach frühkindlichen Hirnschäden (Sauerstoffmangel, Blutung).

  • CPAP (Continuous Positive Airway Pressure)

Atemhilfe. Wenn das Baby selbst atmen kann, wird es zunächst noch durch einen konstanten leichten Überdruck in den Atemwegen unterstützt. Der Überdruck verhindert das Zusammenfallen der Lungenbläschen und regt die Atmung an.

  • CTG (Cardiotokogramm)

Bei einem CTG werden der Herzschlag des Kindes und die Wehentätigkeit der Mutter aufgezeichnet. Aus der Aufzeichnung über einen längeren Zeitraum (mindestens eine halbe Stunde) kann der Arzt wichtige Rückschlüsse auf den Zustand des Kindes ziehen.

  • Depression

Im Zusammenhang mit Neugeborenen bezeichnet dieser Begriff das Absinken der Körperfunktionen unmittelbar nach der Geburt. Bei einem Apgar-Wert zwischen 4 und 6 sprechen Ärzte von einer leichten Depression, ein Agpar-Wert zwischen 0 und 3 bezeichnet eine schwere Depression.

  • Dezeleration

Absinken der Herzschlagfrequenz des ungeborenen Babys im Mutterleib während oder kurz nach einer Wehe. Starke Dezelerationen veranlassen den Frauenarzt, die Geburt einzuleiten oder schneller zu beenden.

  • Ductus arteriosus

Blutgefäß, das beim ungeborenen Baby Körperschlagader und Lungenarterie miteinander verbindet. Durch diesen "Kurzschluß" wird die Durchblutung der Lunge im Mutterleib stark vermindert. Normalerweise schließt sich dieses Blutgefäß kurz nach der Geburt von selbst. Bei Frühgeborenen schließt sich der Ductus arteriosus oft erst später. Manchmal ist dazu auch eine Operation oder spezielle, aber nicht ungefährliche medikamentöse Behandlung erforderlich.

  • Dünndarmatresie - Dünndarmstenose

Angeborener Verschluss (Atresie) oder Verengung (Stenose) des Dünndarms. Muss frühzeitig operiert werden, um Lebensgefahr abzuwenden und eine normale Ernährung des Babys möglich zu machen.

  • Duodenalsonde

Weicher Kunststoffschlauch, der durch Nase, Speiseröhre und Magen direkt in den Zwölffingerdarm (Duodenum) führt. Wenn der Magen des Frühchens noch nicht in der Lage ist, ausreichende Nahrungsmengen aufzunehmen, kann über die Duodenalsonde zusätzlich Nahrung zugeführt werden.

  • Dyspepsie

Brechdurchfall. Führt leicht zu starkem Flüssigkeits- und Salzverlust. Besonders Frühgeborene und kleine Säuglinge sind dadurch gefährdet. Deshalb sollte immer der Kinderarzt verständigt werden.

  • Echokardiographie

Untersuchung des Herzens mittels Ultraschall. Dient vor allem der Früherkennung von Herzfehlern.

  • EEG (Elektronenzephalogramm)

Aufzeichnung der Hirnströme. Dient zur Diagnose und Überprüfung der Therapie bei Schädigungen der Hirnzellen und bei Krampfanfällen.

  • EKG (Elektrokardiogramm)

Aufzeichnung der Herzaktivität durch Erfassung der elektrischen Ströme, die vom Herzmuskel ausgehen. Dient zur Überwachung bei der Intensivbehandlung und zur Erkennung von Herzfehlern.

  • Elektrolyte

Zum Beispiel Natrium, Kalium, Calcium und Chlor. Bei einem Mangel an Elektrolyten werden zahlreiche Stoffwechselvorgänge beeinträchtigt.

  • Endotracheale Intubation

Einführen eines weichen Plastikschlauches (Tubus) in die Luftröhre (Trachea) zur Beatmung.

  • Enzyme

Eiweißstoffe, die im Organismus Stoffwechselvorgänge fördern oder steuern. Das Frühgeborene kann noch nicht alle Enzyme in ausreichendem Maß bilden. Deshalb laufen manche Stoffwechselvorgänge langsamer ab. Ein Beispiel ist die Hyperbilirubinaemie.

  • Erythrozyten

Rote Blutkörperchen. Sie sind für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich. Siehe auch Anaemie.

  • Exspiration

Ausatmung

  • Extubation

Entfernung des Tubus aus der Luftröhre. Jetzt muss das Baby vollkommen allein atmen.

  • FiO2

Sauerstoffkonzentration in der Beatmungsluft. Normale Raumluft hat einen Sauerstoffanteil von 21 Prozent.

  • Flüssigkeitslunge

Im Mutterleib ist die Lunge des Kindes mit Flüssigkeit gefüllt. Bei einer normalen Geburt wird die Lunge im Geburtskanal zusammengepresst und ein Teil der Flüssigkeit herausgepresst. Der Rest wird später vom Lungengewebe aufgenommen. Bei Kaiserschnittentbindung fehlt dieser Vorgang. Deshalb ist es oft notwendig, das Kind abzusaugen, weil sonst Atmungsprobleme entstehen können.

  • Fontanelle

Knochenlücke zwischen den Schädelknochen des Neugeborenen. Die Fontanellen schließen sich im Laufe der ersten beiden Lebensjahre.

  • Gestationsalter

Schwangerschaftsdauer: Zeit in Wochen seit Beginn der letzten Menstruationsblutung.

  • Glukose

Traubenzucker. Hauptbestandteil der Nährlösungen. Kann vom Körper unmittelbar aufgenommen und verbrannt werden.

  • Guthrie-Test

Routineuntersuchung auf bestimmte Krankheiten wie z.B. Stoffwechsel- und Schilddrüsenstörungen. Dazu wird dem Baby am fünften Lebenstag etwas Blut entnommen.

  • Hämangiom

Blutschwämmchen oder Storchenbiss. Gutartige Gefäßgeschwulst, die meist im Laufe der ersten Lebensjahre verschwindet.

  • Hämoglobin

Roter Blutfarbstoff. Nimmt den Sauerstoff in den Lungenbläschen auf und gibt ihn in den Körperzellen wieder ab. Zur Bildung von Hämoglobin ist Eisen erforderlich. Siehe auch Anaemie.

  • Hämolyse

Beschleunigter Zerfall der roten Blutkörperchen. Kann durch Blutgruppenunverträglichkeit, Giftstoffe oder Medikamente ausgelöst werden.

  • Hirnblutung

Häufig bei sehr unreifen Frühgeborenen. Zerstört u.U. Hirngewebe und kann zum vorübergehenden oder bleibenden Wasserkopf (Hydrozephalus) führen. Auch bleibende Hirnschäden können folgen (Spastik).

  • Hyalines Membransyndrom

Bildung von Membranen auf der Oberfläche der Lungenbläschen infolge Unreife. Die Membranen behindern den Gasaustausch. Es beginnt in der Regel nach etwa drei bis vier Tagen auszuheilen. Ursache: Surfactant-Mangel. Siehe auch Atemnotsyndrom.

  • Hydrozephalus

Ansammlung von Gehirnwasser (Liquor) in den erweiterten Hirnhöhlen (Ventrikeln). Ist bei Frühgeborenen in der Regel die Folge einer Hirnblutung, die den natürlichen Abfluss des Liquor behindert. Dadurch steigt der Druck im Schädelinneren, und Teile des Gehirns können geschädigt werden. Die Prognose kann durchaus gut sein, oft ist operative Drainage notwendig.

  • Hyper-/Hypo-

Die Vorsilbe Hyper- kennzeichnet ein "mehr" oder "über" eines bestimmten Stoffes, die Vorsilbe Hypo- ein "weniger" oder "unter".

  • Hyperbilirubinämie

Neugeborenengelbsucht, hervorgerufen durch eine erhöhte Ansammlung von Bilirubin im Blut.

  • Hyperglykämie

Erhöhter Blutzuckerspiegel

  • Hyperoxie

Zu hoher Sauerstoffgehalt im Blut. Kann Schäden an der Netzhaut des Auges verursachen. Durch die Weiterentwicklung der Sensortechnik in den letzten Jahren und die ständige Überwachung der Blutgaswerte ist die Gefahr einer Hyperoxie stark zurückgegangen.

  • Hypertonie

hoher Blutdruck

  • Hypoglykämie

Zu niedriger Blutzuckerspiegel. Tritt bei Neu- und Frühgeborenen häufig in den ersten Stunden nach der Geburt auf.

  • Ileus

Darmverschluß

  • Immunglobuline

Körpereigene Abwehrstoffe. Sie werden dem Neugeborenen zum Teil von der Mutter mitgegeben. Dieser "Nestschutz" bewahrt das Baby vor den Kinderkrankheiten Masern, Röteln, Mumps und Windpocken, wenn die Mutter selbst diese Krankheiten durchgemacht hat. Weitere Immunglobuline sind in der Vormilch (Kolostrum) enthalten.

  • Indomethacin

Medikament zur Behandlung des offenen Ductus arteriosus. Der Ductus wird durch eine körpereigene Substanz, das Prostaglandin, offen gehalten. Indomethacin hemmt die Bildung von Prostaglandin. Oft muß jedoch trotz der Behandlung mit Indomethacin noch operiert werden.

  • Inkubator

Brutkasten

  • Inspiration

Einatmung

  • intramuskulär

Injektion in einen Muskel

  • intravenös

Injektion direkt in eine Vene

  • Intubation

Siehe Endotracheale Intubation

  • IPPV (Intermittent Positive Pressure Ventilation)

Beatmung durch regelmäßige Atemstöße mit einem Gerät oder Beatmungsbeutel

  • IV

Abkürzung für intravenös

  • Kephalhämatom

Bluterguss am Kopf zwischen Schädelknochen und Knochenhaut. Tritt auf durch Gefäßzerreißungen während der Geburt. Heilt meist ohne Komplikationen ab.

  • Kontamination

In der Medizin Verunreinigung von Gegenständen oder Lösungen durch Bakterien und Viren. Der Begriff wird sonst häufig im Zusammenhang mit Radioaktivität gebraucht. Bezeichnet dort die Verunreinigung von Gegenständen mit radioaktivem Material.

  • Lanugo

Behaarung am Körper des ungeborenen Babys. Verschwindet normalerweise vor der Geburt. Bei Frühgeborenen ist die Lanugo-Behaarung oft noch vorhanden.

  • Leistenbruch (Leistenhernie)

Lücke in der Bauchwand im Bereich der Leiste. Ist bei Frühgeborenen häufig angeboren. Durch den Bruch kann der Darm nach außen treten. Da die Gefahr besteht, dass der Darm eingeklemmt wird, muss ein Leistenbruch heute schon sehr früh operiert werden. Bei Frühgeborenen wird die Operation in der Regel kurz vor der Entlassung aus dem Krankenhaus vorgenommen.

  • Leukozyten

Weiße Blutkörperchen. Wirken als "Gesundheitspolizei" im Körper, indem sie Bakterien und andere Fremdkörper "verschlingen". Ein erhöhter Anteil an Leukozyten im Blut ist ein Anhaltspunkt für eine Infektion.

  • Liquor

Gehirnwasser, das sich in den Hirnhohlräumen (Ventrikel) bildet und in den Rückenmarkkanal abfließt. Ist dieser Abfluss gestört, kommt es zum Hydrozephalus.

  • Listeriose

Infektionskrankheit, die durch Tiere übertragen wird. Beim Erwachsenen verursacht sie meist relativ harmlose Erscheinungen. Wird das ungeborene Kind infiziert, stirbt es meist vor der Geburt oder es hat oftmals geistige Entwicklungsstörungen.

  • Membransyndrom

Siehe Hyalines Membransyndrom

  • Monitor

Sammelbezeichnung für die Geräte, mit denen beim Frühgeborenen Körperfunktionen wie Atmung und Puls oder auch Blutgaswerte überwacht werden.

  • Nabelbruch (Nabelhernie)

Kreisrunde Lücke in der Bauchdecke, die meistens schon kurz nach der Geburt vorhanden ist. Manchmal drängen sich Bauchfell oder Darmanteile durch die Lücke in den Nabelbruchsack. In den ersten beiden Lebensjahren bildet sich ein Nabelbruch meistens von allein zurück, so dass nur in seltenen Fällen eine Operation notwendig wird.

  • Nabelvene

Das größte Blutgefäß der Nabelschnur. Verödet einige Zeit nach der Geburt. Bei der Intensivbehandlung wird die Nabelvene zum Anlegen von Infusionen und zum Einführen von Herzkathetern genutzt.

  • Nekrotisierende Enterokolitis (NEC)

Schwere Darmerkrankung, die besonders unreife Babys befällt. Die Darmwand wird durchlässig für Keime, die dann eine Sepsis auslösen können. Als bester Schutz dagegen gilt die Ernährung mit Muttermilch auch bei kleinen Frühchen.

  • Neonatologie

Spezieller Zweig der Kinderheilkunde, der sich mit den Ereignissen in den ersten Stunden und Wochen nach der Geburt befasst. Die gesamte Behandlung von Frühgeborenen fällt in den Bereich der Neonatologie.

  • Ödem

Wasseransammlung im Gewebe

  • Oral

Durch den Mund

  • Parenterale Ernährung

Künstliche Ernährung direkt über Infusionen in die Blutbahn

  • PEEP (Positive End Expiratory Pressure)

Form der Beatmung, bei der auch während der Ausatemphase ein leichter Überdruck in der Lunge aufrechterhalten wird.

  • Perfusor®

Infusionsspritzenpumpe der Firma Braun. Es gibt auch Geräte weiterer Hersteller mit anderen Bezeichnungen.

  • Persistierender Ductus arteriosus (PDA)

Siehe Ductus arteriosus.

  • Phototherapie

Behandlungsart bei der Neugeborenengelbsucht (Hyperbilirubinaemie). Das Baby wird unter eine Lampe gelegt, die kurzwelliges Licht im Grenzbereich zum Ultraviolett abstrahlt. Dadurch wird der Abbau von Bilirubin in der Haut des Babys angeregt.

  • Physiotherapie

Krankengymnastik. Mit ihrer Hilfe können Bewegungsstörungen, die zum Beispiel durch Schädigungen des Gehirns entstanden sind, erfolgreich behandelt werden. Die "richtigen" Bewegungsabläufe werden durch bestimmte Übungen "eingeschliffen", die regelmäßig von den Eltern und/oder einer Krankengymnastin durchgeführt werden.

  • Plötzlicher Kindstod

Bisher nicht geklärtes Ereignis im ersten Lebensjahr. Äußerlich gesunde Säuglinge sterben plötzlich während des Schlafes ohne erkennbare Ursache. Frühgeborene sind hier häufiger betroffen.

  • Pneumothorax

Luftansammlung zwischen Lungenoberfläche und Rippenfell. Entsteht durch das Platzen von Lungenbläschen ohne bekannte Ursache oder bei der Beatmung mit relativ hohem Druck. Die Luftansammlung im Brustkorb behindert die Atmung und mitunter die Kreislauffunktion. Es gibt auch lebensgefährliche Situationen, die einen Eingriff erfordern.

  • Prostaglandin

Hormonartige, körpereigene Substanz. Verantwortlich für das Offenhalten des Ductus arteriosus beim Ungeborenen.

  • Proteinurie

Siehe Albuminurie

  • Pulsoxymeter

Gerät zur Messung der Sauerstoffsättigung im Unterhautgewebe.

  • Rachitis

Vitamin-D-Mangel-Krankheit. Vitamin D steuert die Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung und den Einbau ins Knochengefüge. Ein Vitamin-D-Mangel löst Wachstumsverzögerungen und Entkalkung der Knochen aus. Zur Vorbeugung werden alle Babys ab der ersten Woche mit regelmäßigen Vitamin-D-Gaben behandelt. In der Regel geschieht das in Kombination mit Fluor zur Härtung der Zähne (D-Fluoretten).

  • Retinopathia praematurorum

Veränderung der Netzhaut (Retina), der Linse und des Glaskörpers im Auge bei Frühgeborenen. Es kommt zu Vernarbungen und im schlimmsten Fall zur Ablösung der Netzhaut von der Hinterwand des Auges und mitunter zur Erblindung.

  • Sectio (caesarea)

Kaiserschnitt

  • Sepsis

Massive, lebensgefährliche, schleichend oder rasch beginnende bakterielle Infektion, bei der Keime in die Blutbahn eindringen und durch den gesamten Körper getragen werden. Dadurch kann es in den einzelnen Organen zu schweren Schäden kommen. Behandelt wird eine Sepsis durch den massiven Einsatz von Antibiotika.

  • SIDS - Sudden Infant Death Syndrome

Siehe Plötzlicher Kindstod.

  • Small for Gestational Age (SGA) oder Small for Date

Kinder, die wesentlich kleiner sind, als es der Schwangerschaftsdauer entspräche, auch als Mangelgeburt bezeichnet. Ursache ist häufig starkes Rauchen der Mutter oder eine Plazentainsuffizienz.

  • Sonogramm

Siehe Ultraschall.

  • Surfactant

"Oberflächenbeschichtung" der Lungenbläschen, die verhindert, dass die Lungenbläschen bei der Ausatmung zusammenfallen und verkleben. Frühgeborenen ist die Bildung von Surfactant noch nicht in ausreichendem Maß möglich, deshalb kommt es zum Atemnotsyndrom. Gentechnisch hergestelltes Surfactant wird deshalb von außen zugeführt.

  • Theophyllin

Medikament, das im Organismus in Koffein verwandelt wird. Es wird eingesetzt, um den Atemrhythmus von Frühgeborenen zu unterstützen und Atempausen (Apnoen) zu verhindern.

  • Toxoplasmose

Weit verbreitete Infektion bei Mensch und Tier. Etwa 75 Prozent aller erwachsenen Frauen hatten schon einmal eine solche Infektion. Die Erreger finden sich oft in Katzenkot. Infektionsgefahr besteht auch beim Genuss von rohem oder halbrohem Fleisch. Nur wenn eine Frau sich während der Schwangerschaft zum ersten Mal ansteckt, kann das Kind gefährdet werden. In ganz seltenen Fällen kann es zum Tod des Babys oder einer Schädigung seines Gehirns kommen.

  • Trachea

Luftröhre

  • Tubus

Dünner, weicher Plastikschlauch, der in die Luftröhre geschoben wird. Siehe auch Endotracheale Intubation.

  • Ultraschall

Schallwellen oberhalb des menschlichen Hörbereichs. Bei einer Ultraschalluntersuchung wird eine Schallquelle auf die Haut aufgesetzt. Die Reflektionen des Ultraschalls aus dem Körper werden aufgefangen und auf einem Bildschirm dargestellt. Dadurch lässt sich ein Bild vom Inneren des Körpers gewinnen. Da keine ionisierenden Strahlen (Röntgen, Radioaktivität) eingesetzt werden, ist die Ultraschalluntersuchung nach dem heutigen Stand der Wissenschaft unschädlich. Deshalb gehört sie zu den bevorzugten Untersuchungsmethoden in der Schwangerschaft. Beim Frühgeborenen spielt die Ultraschalluntersuchung eine große Rolle zur Früherkennung und Überwachung von Gehirnblutungen.

  • Ventrikel

Kammern, zum Beispiel im Herz oder im Gehirn.

  • Ventrikelblutung

Hirnblutung, bei der das Blut in die Hirnventrikel eindringt. Kann zum Hydrozephalus führen.

  • Ventrikeldrainage

Maßnahme zur Verhinderung eines Hydrozephalus.

  • Zwiemilchernährung

Ernährung sowohl mit Muttermilch als auch mit adaptierter Milch

  • Zyanose

Blauverfärbung von Lippen, Händen, Füßen oder des gesamten Körpers durch Sauerstoffmangel.